Das gefährliche West-Nil-Virus ist im Anflug

Das West-Nil-Fieber ist eine virale Erkrankung. Am West-Nil-Virus können Vögel, Pferde und andere Säugetiere, aber auch Menschen sterben.
Der Erreger ist ein behülltes RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren. Früher trat es vor allem in Südeuropa, Zentralasien, Nordamerika und Afrika auf. Unterdessen ist es auch in Mitteleuropa aufgetreten.
Seit etwa 2017 hat in Europa die Zahl der gemeldeten Fälle bei Menschen und Tieren stark zugenommen! Seither gibt es jedes Jahr in den Sommermonaten viele neue Fälle in Europa.
Glücklicherweise ist in der Schweiz bisher noch kein West-Nil-Virus-Infekt diagnostiziert worden.
Im August 2022 wurde das West-Nil-Virus aber in einheimischen Mücken in der Schweiz festgestellt. Experten sind sich einig, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch bei uns Infektionen auftreten werden.
Das Virus gelangt mit Vögeln auf dem Luftweg zu uns. Die „Feinverteilung“ von den Vögeln auf Menschen und auf unsere Pferde übernehmen blutsaugende Mücken.


Da sich in Pferdeställen bekanntlich viele Vögel tummeln, ist der Infektionsdruck auf die Pferde besonders gross. Die Zugvögel machen Reisen über tausende Kilometer und kommen im Sommer häufig auch aus Afrika zu uns.
Viele Infizierte zeigen gar keine oder nur grippeartige Symptome. Bei einigen Unglücklichen führt der Infekt aber zu einer Gehirnentzündung die zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod führt.
Beim Pferd erkranken etwa 8% der infizierten Tiere an der Gehirnentzündung. Von diesen sterben mehr als 30-50%. Diejenigen welche es überleben, haben häufig bleibende Gangstörungen.
Das West-Nil-Fieber ist eine anzeigepflichtige Seuche!
Beim Menschen ist keine Prophylaxe möglich.

Glücklicherweise gibt es für Pferde seit längerem eine wirksame Impfung, die seit 2019 auch in der Schweiz erhältlich ist.
Namhafte Professoren empfehlen, mit der Impfung der Pferde in Europa zu beginnen, bevor das Virus viele Pferde infiziert hat. Ist ein Pferd einmal erkrankt, ist es für die Impfung zu spät.
Es gilt folgendes Impfschema: Grundimmunisierung mit 2 Impfungen im Abstand von 3-5 Wochen. Anschliessend wird die Impfung 1x jährlich aufgefrischt. Der Impfschutz beginnt 3 Wochen nach der Grundimmunisierung.
Ich habe meine eigenen Pferde bereits mehrfach geimpft. Sie und alle anderen von mir geimpften Pferde haben die Impfung sehr gut vertragen.
Eine Impfung zu empfehlen, solange in der Schweiz noch keine Fälle diagnostiert worden sind ist ein etwas schwieriges Unterfangen. Es gilt aber zu bedenken, dass es für die Impfung bei einem erkrankten Pferd zu spät ist!
Es gibt noch einen anderen Aspekt: Wenn der erste Fall in der Presse publik wird, wird die Nachfrage nach dem Impfstoff sofort riesig sein. Ich denke nicht, dass die Impfstoffhersteller dann rasch genügend Impfstoff liefern können.
Es muss jeder Pferdebesitzer selber entscheiden, ob er sein Pferd schützen will oder nicht.
Achtung Lungenwürmer!
Der französische Herz- oder Lungenwurm ist bei uns im Vormarsch!

In den letzten Jahren ist ein vermehrtes Auftreten von „Angiostrongylus vasorum“ in der Schweiz zu beobachten. Die Routinelabors berichten von einer Zunahme von positiven Kotproben und die Anzahl Hunde die an diesem Wurm gestorben sind steigt!
Der Wurm kommt bei Hunden, Füchsen und anderen wildlebenden Fleischfressern vor.
Unsere Hunde stecken sich bei der Aufnahme von Schnecken an. Es gibt Hunde welche die Schnecken absichtlich fressen.
Die meisten Hunde nehmen die Schnecken aber zufällig auf, zum Beispiel, wenn sie halbhohes Gras abreissen auf denen eine Schnecke sitzt.
Alle Schneckenarten, grosse und kleine, können als Infektionsquellen in Frage kommen.



Die mit den Schnecken aufgenommen Larven machen eine komplizierte Körperwanderung durch verschiedene Organe. In der Lunge und im Herzen entwickelt sich schliesslich der ausgewachsene Wurm.
Die Symptome beim Hund sind vielfältig. Husten, Herzversagen, Blutungen, Erbrechen, Leistungsschwäche bis hin zu neurologischen Ausfällen. Auch plötzliche Todesfälle sind möglich!


Spontane Blutungen in der Maulschleimhaut und in der Haut
Lungenwürmer werden mit den herkömmlichen Wurmkuren in den normalen Dosierungen nicht abgetötet!
Zur Therapie und Prophylaxe des Lungenwurms eignet sich hauptsächlich ein Präparat mit dem Wirkstoff Moxidectin, in einer Spot-On-Formulierung. Dies sind Ampullen, welche dem Hund äusserlich, zwischen den Schulterblättern auf die Haut aufgetragen werden.
Ich empfehle folgendes Behandlungsschema: die Ampullen werden in der Zeit, in der die Schnecken kriechen 3x aufgetragen. Also im Frühling, Sommer und im Herbst.
Auf diese Art verhindern wir, dass sich eine gefährlich grosse Wurmpopulation in Herz und Lunge bilden kann.